Lichtphänomene im Steinernen Kaser

In der Mittagsscharte des gewaltigen Untersbergs, ein markanter Gebirgsstock zwischen dem Berchtesgadener Land in Bayern und dem Salzburger Land in Österreich, befindet sich die Höhle Steinerner Kaser. An zwei Tagen im Jahr – am 21. Juni zur Sommersonnwende sowie am 15. August zu Maria Himmelfahrt – findet in der Höhle ein besonderes Lichtphänomen statt. Zur Mittagszeit fällt an diesen beiden Tagen die Sonne so durch einen Felsschlot in die Höhle, dass sie sanft erleuchtet wird.

Der Steinerne Kaser in der Mittagsscharte

Als Mittagsscharte wird die markante Einkerbung im Untersberg bezeichnet, die auch die bayerische von der österreichischen Seite trennt. Die Höhle „Steinerner Kaser“, auch „Schamanenhöhle“ genannt, …

  • befindet sich in der Mittagsscharte, südlich unterhalb des Salzburger Hochthrons gelegen.
  • liegt auf etwa 1.670 Metern Höhe.
  • hat eine große Haupthalle, die etwa 25 Meter lang, 8 bis 12 Meter breit sowie bis zu 7 Meter hoch ist.
  • hat in der Decke einen Schlot (Tagschlot) – eine Öffnung, durch die bei entsprechenden Wetterbedingungen das Sonnenlicht in die Höhle fällt.

Der Name „Kaser“ kommt aus dem Alpenraum und bezeichnet eigentlich eine Almhütte. Hier ist es jedoch ein übertragener Begriff für eine Felsformation mit Überhang bzw. eine Höhle, die wie eine Hütte wirkt.

Wann und wie zeigt sich das Lichtphänomen?

An genau zwei Tagen im Jahr – dem 21. Juni und dem 15. August – fällt zur Mittagszeit ein Lichtstrahl durch den markanten Tagschlot und erhellt die Höhle auf besondere Weise. Der Felsenschlot ist nicht künstlich angelegt worden, sondern natürlich entstanden – vermutlich durch Verwitterung und Frostsprengungen im Kalkgestein.

Einige Details zu den Lichterscheinungen:

  • Am 21. Juni, dem Tag der Sommersonnenwende, fällt der Sonnenstrahl besonders intensiv in die Felsenkathedrale.
  • Am 15. August, dem Festtag Mariä Himmelfahrt, zeigt sich das Phänomen ähnlich, jedoch meist etwas schwächer.
  • Der genaue Zeitpunkt der Lichterscheinung liegt um die Mittagszeit – etwa 13 Uhr MESZ (Mitteleuropäische Zeit) bzw. 12 Uhr Normalzeit.
  • Das Phänomen ist etwa für 30 Minuten zu sehen.
  • Etwa eine halbe Stunde vorher tritt bereits eine diffuse Erleuchtung auf, die das ganze Höhleninnere in goldenes Licht taucht.
  • Der Felsschlot in der Höhlendecke ermöglicht diesen Lichtstrahl, da er genau so im Winkel steht, dass die Sonne an bestimmten Tagen senkrecht genug hineinstrahlen kann.
  • Voraussetzung sind klare, sonnige Wetterbedingungen – bei bewölktem Himmel kann der Effekt stark abgeschwächt sein.
Mythische und spirituelle Bedeutungen

Die Lichterscheinungen bedeuten für viele Menschen auch mystische Erfahrungen und spirituelle „Erleuchtungen“.

  • Nach alten Sagen und mündlichen Überlieferungen soll der Steinerne Kaser auch ein Licht- oder Zeitportal sein. Dieses Portal soll sich nur zu bestimmten Zeitphasen im Jahreskreis öffnen – besonders zu Maria Himmelfahrt. Ein Licht-Zeitportal ist ein Bereich, in dem Menschen durch die Verbindung mit dem Licht in andere Zeiten oder Dimensionen gelangen können.
  • Manche Menschen sprechen von einem Strahl der Erleuchtung oder der Durchlichtung und machen spirituelle Erfahrungen in diesem Licht.
  • Die Dunkelheit der Höhle und das helle Sonnenlicht wecken die uralte Symbolik von Dunkelheit/Schatten und Licht im Menschen.
  • Es ist ein tiefes Naturerlebnis möglich.

FOTO: Besuch der Kogi im Steinernen Kaser.


(Text: Karin Myria Pickl mit Unterstützung von Chat GTP; Foto: Karin Myria Pickl)

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